Der plötzliche Herztod
Die häufigste und zumeist unerwartete
Todesursache in Deutschland
Der plötzliche Herztod ist ein gänzlich unerwarteter Tod. Das Schockierende daran ist, dass er in der Regel völlig unvorhersehbar eintritt – auch und vor allem bei Menschen ohne jegliche Vorerkrankung. Die ersten Anzeichen kommen oft ganz harmlos daher: Meist fängt es mit Schweißausbruch, Blutdruckabfall, einem Schwächeanfall oder Engegefühl in der Brust an. Symptome, bei denen man an eine kleine Kreislaufschwäche denkt, nicht aber gleich an eine lebensbedrohliche Situation. Das macht es für mögliche Helfer so schwierig, richtig und vor allem schnell zu reagieren. Doch gerade Zeit spielt die größte Rolle für die Überlebenschance. Je schneller Hilfe eintrifft, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Herzstillstand überlebt werden kann.
ES KANN JEDE(N) TREFFEN!
Eine Vorerkrankung wie beispielsweise eine geringe Auswurfleistung des Herzens oder ein stark erhöhter Blutdruck steigern das Risiko eines plötzlichen Herztodes um das sechs- bis zehnfache. Insgesamt sind aber sehr viel mehr Menschen vom sogenannten Sekundentod betroffen, die zu keiner Risikogruppe gehören. Bei älteren Menschen ist der plötzliche Herztod oft Folge eines – unbemerkten – Herzinfarktes. In rund zwei Drittel der Fälle, so die Schätzung, geht dem Herztod ein Infarkt voraus. Doch auch Jugendliche und junge Erwachsene können betroffen sein. Bei ihnen ist der Auslöser oft eine zunächst harmlose Infektion, die auf den Herzmuskel übergreift und diesen entzündet, oder eine Veränderung der Herzkranzgefäße.
Wodurch wird der plötzliche Hertod verursacht?
Der plötzliche Herztod geht fast immer auf eine Herzrhythmusstörung zurück, das sogenannte Herzkammerflimmern. Nur in seltenen Fällen ist ein plötzlich auftretender, sehr langsamer Herzschlag (Bradykardie) oder ein plötzlicher Herzstillstand die Ursache. Das Herzkammerflimmern bringt die Reizbildung und Reizleitung im Herzen in elektrische Unordnung. Das Herz erhält keine regelmäßigen elektrischen Impulse, die zur Kontraktion des Herzmuskels führen, und gerät aus seinem üblichen Rhythmus. Es flimmert nur noch unkoordiniert. Dadurch ist es nicht mehr in der Lage, Blut und Sauerstoff zu den lebenswichtigen Organen zu transportieren. Die Körperzellen sterben langsam ab, vor allem die des Gehirns. Wird das nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, tritt bereits nach wenigen Sekunden Bewusstlosigkeit auf. Mit jeder Minute sinkt die Überlebenschance eines Patienten mit Herzkammerflimmern um 7-10 Prozent. Hat der Herzmuskel seine letzten Energie- und Sauerstoffreserven verbraucht, erfolgt der Herzstillstand.
Deshalb muss durch Erste Hilfe-Maßnahmen schnellstmöglich ein Minimalkreislauf erzeugt werden, um das Absterben der Gehirnzellen zu verhindern. Die Wiederbelebungsmaßnahmen allein können das Herzkammerflimmern jedoch nicht beenden. Sie können nur die Zeit überbrücken, bis ein Defibrillator zum Einsatz kommt.